Wildes Patagonien: Heimat des ewigen Eises

Patagonien ist ein Paradies für Naturliebhaber. Dank einer der niedrigsten Bevölkerungsdichten der Welt vermittelt es Reisenden ein einzigartiges Gefühl der Abgeschiedenheit und Ruhe, das weltweit seinesgleichen sucht. Obwohl es sich um ein ultimatives Rückzugsgebiet handelt, gibt es gerade genug Infrastruktur, um Erkundungen zu ermöglichen. Es handelt sich um ein riesiges Gebiet von rund 800.000 km², das sich Chile und Argentinien teilen. Das chilenische Patagonien ist ein Labyrinth aus Wasserarmen, Kanälen, Buchten und Inseln. Das argentinische Patagonien hingegen ist eine weitläufige Wildnis, die mit Ranches übersät ist. Trotz seiner immensen Größe können Sie viele der Highlights in nur wenigen Tagen abhaken. Hier zeigen wir Ihnen zum Einstieg, was Sie in Patagonien unternehmen können.

Nationalpark Torres del Paine 

Wenn Sie spektakuläre Ausblicke lieben, ohne dafür zu viel Kraft aufwenden zu müssen, sollten Sie Torres del Paine zu einem Schwerpunkt Ihrer Patagonienreise machen. Die unglaublichen Panoramen, die in diesem Nationalpark zum Standard gehören, sind relativ leicht zu erschließen, da es mehrere Strassen in der Umgebung gibt. Hier sind die gewundenen Gipfel des Paine-Massivs die Hauptattraktion – ein atemberaubender Anblick, der Ihnen den Atem rauben wird, selbst wenn Sie ihn schon auf hundert Postkarten gesehen haben. Die zerklüfteten Torres (Türme) und imposanten Cuernos (Hörner) dieser Gipfelgruppe spiegeln sich spektakulär in den darunter liegenden Seen wider. Zu den Wildtieren im Park gehören Flamingos, Raubvögel und die allgegenwärtigen Nandus. Botaniker bevorzugen vielleicht einen Besuch im Dezember, da dann die meisten Blumen ihre Blütezeit erreichen.

Wenn Sie auf der Suche nach einem Abenteuer sind, ist der O-Trek eine hervorragende Möglichkeit, die abgelegene Wildnis des Nationalparks Torres del Paine zu erleben. Diese spektakuläre Wanderung, die normalerweise in 8 bis 10 Tagen mit Rucksack unternommen wird, umrundet das Paine-Massiv und bietet außergewöhnliche Ausblicke. Für viele Reisende gilt sie als eines der besten Fernwanderziele sowohl in Patagonien als auch in ganz Südamerika. Fotografen werden die Gletscher, die vielfältige Tierwelt und den Sonnenaufgang an der Laguna Amarga lieben, wo die Türme in Rosa- und Orangetönen leuchten.

Nationalpark Los Glaciares

Los Glaciares ist ein weiterer berühmter Nationalpark in Patagonien, der sich auf argentinischem Gebiet befindet. Die Gelegenheit, elektrisierend blaue Gletscher wie den beeindruckenden Perito Moreno, der 5.000 m breit und 60 m hoch ist, aus nächster Nähe zu erleben, sollte man sich nicht entgehen lassen. Eine Wanderung auf dem Gletscher oder die Besichtigung vom Boot aus sind zwei der größten Attraktionen der Region.

El Chaltén, bekannt als Argentiniens Trekking-Hauptstadt, ist der ideale Ausgangspunkt, um Los Glaciares zu erkunden. Von hier aus können Sie legendäre Wanderwege wie den Laguna Torre beschreiten, der beeindruckende Ausblicke auf das Fitz-Roy-Massiv und die im Gletschersee schwimmenden Eisberge bietet. Für einen unvergesslichen Ausflug können Sie an einer Eisklettertour auf dem Viedma-Gletscher teilnehmen, dem größten Gletscher des Nationalparks Los Glaciares. In El Chaltén finden Sie zahlreiche Restaurants, die herzhafte argentinische Gerichte servieren, sowie Wellnesszentren, in denen Sie sich vor oder nach Ihren Abenteuern erholen können.

Parque Patagonia

Eine der jüngsten Ergänzungen zu den Nationalparks in Patagonien ist ein großes Wildnisgebiet, das nach und nach von früheren Landbesitzern aufgekauft und unter Schutz gestellt wurde. Dieser besondere Park und sein Weg zum Nationalpark waren ein Herzensprojekt. Das Ehepaar, dem die Bekleidungsmarken North Face und Patagonia gehören, beschloss vor einigen Jahren, sich so aktiv wie möglich für den Erhalt eines Teils einer der größten noch verbliebenen Wildnisregionen einzusetzen.

Nach jahrelanger Lobbyarbeit und engagierten Kampagnen erhielt der Park Ende 2015 den Schutzstatus. Dank der neuen Maßnahmen erobert die Natur große Teile des Weidelandes zurück und endemische Arten beginnen sich wieder anzusiedeln.

Neben Wandern und Wildtierbeobachtungen bietet der Parque Patagonia viele weitere Möglichkeiten für unvergessliche Freizeitaktivitäten im Freien. Sie können mit dem Kajak um die Marmorkapellen herumfahren, auf dem Exploradores-Gletscher Eistrekking betreiben oder bei einer Wildwasser-Raftingtour auf dem Baker River Ihren Adrenalinspiegel in die Höhe treiben. Wenn Sie eine etwas ruhigere Exkursion bevorzugen, nehmen Sie an einer Bootstour zur Lagune San Rafael teil und bestaunen Sie die dortigen pittoresken Eisberge.

The Halbinsel Valdés

Die Meeresfauna ist in diesem Teil des Südatlantiks sehr artenreich. Daher bietet die Halbinsel eine großartige Gelegenheit, auf Bootsausflügen von Puerto Madryn aus Wildtiere zu beobachten. Wenn Sie zwischen Juli und September, der Kalbsaison, hier sind, haben Sie vielleicht sogar das Glück, einige junge Wale zu sehen, die mit ihrer Herde unterwegs sind.

Das Naturschutzgebiet, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bietet einige der beeindruckendsten Wildtierbeobachtungen der Welt. Die Walbeobachtungssaison dauert von Juni bis Dezember, wobei September und Oktober die besten Monate sind, um diese sanften Riesen in den wilden Gewässern zu beobachten. Wenn Sie zwischen Oktober und März zu Besuch sind, haben Sie vielleicht sogar das Glück, ein paar Pinguine entlang der felsigen Küste zu sehen. Zu den weiteren Tieren, die Sie auf der Halbinsel Valdés beobachten können, gehören Schwertwale (Orcas) und südliche See-Elefanten.

Ushuaia

Ushuaia, die südlichste Stadt vor der Antarktis, ist ein beliebtes Reiseziel in Patagonien. Die Stadt am Ende der Welt liegt in Feuerland (Tierra del Fuego) und ist bekannt für ihre dramatischen Landschaften und ihre abgelegene Lage.

Zu den Highlights gehört ein Besuch im Nationalpark Tierra del Fuego, wo malerische Wanderungen zu unberührten Seen, Wasserfällen und üppigen Wäldern mit einer bunten Vogelwelt führen. Entdecken Sie die Geschichte der Region an Bord des Zuges El Tren del Fin del Mundo („Am Ende der Welt“), wo Sie faszinierende Erläuterungen über die Strafgefangenenbahn hören. Diese war von 1910 bis 1947 in Ushuaia in Betrieb. Gleichzeitig können Sie die Aussicht auf die entlegensten Orte des Parks genießen. Naturliebhaber können auch an Bootstouren teilnehmen, um Pinguine, Seelöwen und Kormorane auf den Inseln entlang des Beagle-Kanals zu beobachten.

Bariloche und das Seengebiet

Bariloche liegt in der Seenregion Argentiniens, eingebettet an den Ufern des strahlend blauen Nahuel-Huapi-Sees. Umgeben von Bergn, Wäldern und glitzernden Seen lädt dieses ganzjährig attraktive Naturziel zu einer Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten ein. Der Winter ist beliebt für Skifahren und Schneeschuhwandern, während der Sommer mit Wandern, Mountainbiken und Kajakfahren zum Leben erwacht. Diese Stadt ist auch als die argentinische Hauptstadt der Schokolade bekannt, wobei Schokoladenfabrikbesichtigungen, Schokoladengeschäfte und Verkostungstouren bei Besuchern mit einer Vorliebe für Süßes sehr beliebt sind.

Puerto Natales

Puerto Natales ist als Tor zum Nationalpark Torres del Paine bekannt. Dieser einst winzige Fischerhafen liegt am Fjord Última Esperanza in Chile und ist allein schon eine Erkundung wert. Die charmante Hafenstadt bietet eine entspannte Atmosphäre und einen atemberaubenden Blick auf den Fjord. Besuchen Sie die Uferpromenade, um den Blick auf den Fjord Última Esperanza zu genießen, und schauen Sie anschließend auf den Kunsthandwerksmärkten vorbei, um ein paar lokal hergestellte Souvenirs zu kaufen.

Outdoor-Fans können mit dem Kajak auf dem Wasser die Gletscher Balmaceda und Serrano aus nächster Nähe betrachten. Außerdem führt der Wanderweg Mirador Dorotea zu einem beeindruckenden Aussichtspunkt über die Stadt und den Last Hope Sound. Für ein echtes Abenteuer können Sie sogar auf einer Ranch reiten und einen Einblick in die traditionelle Gaucho-Kultur gewinnen.

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